Kime-no-kata
Um das Jahr 1888 stellte Kano Shihan die Kime no kata (Form der Entscheidung) vor. Kano entlehnte viele der Techniken der alten und umfangreichen Shinken shobu no kata (Form des wirklichen Kampfes) und integrierte umfangreiche und wichtige Elemente aus dem Lehrprogramm der Tenshin Shinyo Ryu (Jiu- Jitsu-Schule). Die Kata umfasste zunächst fünfzehn Techniken und wurde im Jahre 1907, in Zusammenarbeit mit dem Dainippon Butokukai (jap. 大日本武徳会; ein Kampfkunstverband zur Förderung der Budo-Tugenden), um fünf Angriffe und Verteidigungen ergänzt.
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Die Grundform der Shinken shobu no kata stammt aus dem 15. Jahrhundert und diente der körperlichen und geistigen Vorbereitung auf den Kampf Mann gegen Mann (kumi uchi). Einige Techniken haben sich aus den gleichen Jiu-Jitsu Wurzeln entwickelt, wie die des Karate und des Aiki -Jutsu. Die Kime no kata repräsentiert die Atemi waza, also die Schule der Schlagtechniken.
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Während der Kata-Ausführung erwartet Tori den Angriff von Uke gelassen und scheinbar entspannt. Ukes Angriff soll heftig erfolgen, seine Atemi- (Schlag-) Techniken werden von Kiai begleitet. Tori reagiert auf Ukes Angriff entschlossen und mit vollem Einsatz. Auch Tori unterstützt seine Atemi-Techniken mit Kiai. Einige Augenblicke lang soll Tori demonstrieren, dass er vollkommen Herr der Situation ist, indem er in der Abschlusstechnik entspannt verweilt. Uke zeigt seine Aufgabe durch zweimaliges Abklopfen. Ein tiefes Verständnis für das Jiu-Jitsu, die geistige und körperliche Reife und jahrelanges Training der Kampfkunst sind Voraussetzungen, um die Kime-no-kata perfekt durch die Ausübenden (Tori & Uke) zu demonstrieren.
Die Technikgruppen
1. Gruppe: Idori (Techniken im Sitzen)
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2. Gruppe: Tachiai (Techniken im Stand)
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