Die zwei Karate-Trainer des SC Nippon Wuppertal Stephan Vogt, 2.Dan und Justus von Geibler, 1. Kyu waren ebenfalls anwesend und nutzten dieses Jahr nun schon zum fünften Mal die Möglichkeit einer Fortbildung. Das unterstreicht das hohe Aus- und Fortbildungsniveau der SCNW-Trainer.
Manfred Rogalla ist ein Schüler des Großmeisters Fritz Nöpel, bei dem er 1974 in Dortmund mit dem Goju-Ryu Karate-Do begann. Er ist Träger des 5. Dan. Intensiv hat er sich durch den Besuch von Lehrgängen bei Meister Kisaki, Morio Hiagonna und anderen Goju-Ryu-Meistern in Japan, Okinawa und Europa mit den Goju-Ryu Kata auseinandergesetzt und so sein eigenes Verständnis von der Analyse der Kata und der Verbindung von Kata und Selbstverteidigung entwickelt.
Am Beispiel der Kata „Geksai“ zeigte er die Vielfältigkeit der Anwendungsmöglichkeiten und der in ihr enthaltenen Botschaften zu den Prinzipien des Goju-Ryu auf. Anders als im sportlichen Freikampf, in dem es vergleichbar mit dem Fechten nicht auf Trefferwirkung sondern auf die Erzielung von Punktwertungen über eine relativ lange Distanz ankommt, basieren die Goju-Ryu-Kata auf der Vorstellung realistischer Kampfsituationen in der Nahdistanz. Manfred Rogalla legte in den Partnerübungen daher besonderen Wert darauf, dass die Teilnehmer ihr Gespür für taktile Reize optimieren und die Kraft des Angreifers zu nutzen wissen. Kurze Bewegungen, bei denen die Hände am Partner „kleben“ und so auch ohne Blickkontakt seine Absichten erkennen und die richtige Reaktion spontan finden lassen, wurden intensiv geübt. Eindrucksvoll zeigte er auf, wie vielfältig die technischen Möglichkeiten des Ellbogens sind und warum der Ellbogen gleichzeitig stets die Vitalpunkte im Bereich des Oberkörpers schützen muss.
Mit großem Interesse nahmen die gut 20 Lehrgangsteilnehmer seine Anregungen auf und nutzten die Gelegenheit auch mit Manfred auszuprobieren wie effektiv die Techniken der Kata „Geksai“ in der Selbstverteidigung umzusetzen sind. Die Karateka des TV Jahn freuten sich auch, dass mit Horst Espeloer (Schatzmeister) und Dr. Martina Lohmann (Frauenwartin) zwei Angehörige des GKD-Präsidiums den Weg nach Rheine gefunden hatten.
Horst Espeloer ist ein Pionier der Anfangstage des Goju-Ryu in Deutschland. Er hatte Anfang der 70er-Jahre ein Jahr im Honbu-Dojo des Yuishinkan in Osaka trainiert und dort die Danprüfung abgelegt. Heute ist er Träger des 6. Dan. Dr. Martina Lohmann ist A-Prüferin und trägt den 5. Dan.
Beim gemütlichen Ausklang in den Räumen des TV Jahn gab es dann neben einer verdienten Stärkung auch Gelegenheit (nicht nur) für intensive Fachgespräche.